Kultur vor Ort: Die „Moschee” von Potsdam – das Dampfmaschinenhaus von Park Sanssouci

Wann

04.09.2021    
14:00 - 15:30
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Anmeldung geschlossen

Wo

Dampfmaschinenhaus (Moschee)
Breite Straße 28, Potsdam, 14467

Außen eine Moschee, Innen ein Denkmal preußischer Ingenieurskunst. Für den Betrieb der Wasserspiele im Park Sanssouci ließ Friedrich Wilhelm IV. 1841-43 ein Pumpenwerk im maurischen Stil errichten. Malerisch gelegen an der Havel, bezaubert es durch seine fremdartige Architektur und fasziniert durch seine Technik  – die seinerzeit stärkste Dampfmaschine Preußens. Die berliner wirtschaftsgespräche laden in der Reihe „Kultur vor Ort“ ein, bei einer exklusiven Führung die „Moschee von Potsdam“ und ihr technisches Innenleben kennenzulernen.

Begrüßung:

Kerstin Lassnig, Vorstand berliner wirtschaftsgespräche e. v.

Führung & Gespräch:

Klaus Lehmann, Schlossbereich Charlottenhof, Römische Bäder, Dampfmaschinenhaus – Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Ein Dampfmaschinenhaus als Moschee, ein Schornstein als Minarett. Für die Wasserspiele im Park Sanssouci ließ Friedrich Wilhelm IV., der „Romantiker auf dem Thron“, 1841-1843 eine ganz besondere Pumpstation errichten. Das an der Havelbucht gelegene Bauwerk – seinerzeit vom Schloss Sanssouci aus gut sichtbar – gilt mit seiner exotischen Erscheinung als schönstes Kraftanlage Preußens und als besonderes Architekturbeispiel für Zweckbauten der frühen Industrie im 19. Jahrhundert. Der orientbegeisterte König wollte für die technische Anlage eine Hülle „nach Art türkischer Moscheen“. Mit dem Bau beauftragte er seinen Hofarchitekten Ludwig Persius. Dieser orientierte sich sowohl für das Äußere wie für das Innere an maurischen Vorbildern. Für die Technik, die Dampfmaschine und die Pumpen, war der Eisenbahn-Fabrikant August Borsig verantwortlich. Er baute für das Pumpwerk die damals stärkste Dampfmaschine Preußens. Sie pumpte das Havelwasser in das Bassin auf dem Ruinenberg. Von dort speiste es die Wasserspiele im Park. Die Fontäne vor Schloss Sanssouci brachte es dank der Technik auf imposante 38 m Höhe – so hoch sprudelt sie heute aus Kostengründen nicht mehr. Apropos Kosten: Weil Borsig die Maschinen mit fünf Wochen Verspätung lieferte, musste er 500 Taler Vertragsstrafe zahlen. Er nahm es gelassen: Der Auftrag brachte Prestige, aber Lokomotiven waren lukrativer.

Die Fontänen im Park Sanssouci werden heute mit modernen Elektropumpen betrieben. Die historische Anlage jedoch ist fast unverändert erhalten. 2017 verlieh die Bundesingenieurkammer dem Dampfmaschinenhaus den Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“. Und bei Führungen ist das „technische Wunderwerk“ von einst noch in Betrieb zu erleben.

Wir freuen uns sehr, Sie zu einer exklusiven Führung einladen zu können. Herr Klaus Lehmann vom Schlossbereich Charlottenhof, Römische Bäder, Dampfmaschinenhaus wird uns die Architektur und Technik des Dampfmaschinenhauses vorstellen und die historische Dampfmaschine vorführen. Kein Schloss diesmal – doch in Sanssouci erscheint selbst die Technik im märchenhaften Gewand.

Weitere Informationen zum Dampfmaschinenhaus (Moschee) sowie zur Anreise hier.

Treffpunkt: Eingang Dampfmaschinenhaus.

Die Anzahl der Teilnehmer*innen ist auf 12 beschränkt. Bitte melden Sie sich rechtzeitig an.


Wir danken der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg herzlich für die Einladung.

Für die Führung gelten die aktuellen Corona-Hygieneregeln der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Beachten Sie bitte, dass Sie ggf. einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder einen aktuellen negativen Corona-Test benötigen.

Buchungen

Die Veranstaltung ist ausgebucht.